14. - April - 2023
Pflegekosten-Eigenanteile erneut kräftig gestiegen
Pflegende werden infolge der sogenannten Tariftreueregelung nun besser bezahlt, was allseits
begrüßt wird. Die Kehrseite der Medaille sind allerdings beträchtliche Kostensteigerungen, die
zusätzlich durch die Energiekrisen- und Inflations-bedingt höheren Betriebskosten getrieben
werden.
In der Folge sind die durchschnittlichen Eigenanteile für stationäre Pflege laut AOKPflegenavigator
regelrecht nach oben geschnellt, der „Spiegel“ spricht von einem „Kostenschock
für Pflegebedürftige“. Er trifft vor allem die ostdeutschen Bundesländer. So stiegen die
Eigenanteile inklusive Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Ausbildung in Sachsen zwischen
Oktober 2021 und Januar 2023 um 509 Euro pro Monat, in Hamburg dagegen „nur“ um 162
Euro. Der Hauptgrund für die Unterschiede liegt darin, dass im Osten tendenziell höhere
Gehaltsanhebungen nötig waren, um auf das nun geforderte Tarifniveau zu kommen.
Auch wenn der Kostensprung in den letzten eineinhalb Jahren besonders schmerzhaft ausfiel:
Die Belastungskurve zeigt schon lange steil nach oben, gute Vollzeitpflege wird immer mehr
zum Luxus. Private Pflegevorsorge etwa über eine Pflegekosten- oder
Pflegetagegeldversicherung ist dringlicher denn je.